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3.1.17 Vegane Frechheiten

Jetzt hört der Spaß auf, sagte ich mir. Ich gebe zu, dass mich mein Verhalten an die Königin in „Schneewittchen” denken ließ. Die stand bekanntlich vor dem Spiegel und fragte, wer die Schönste im Lande sei. Solange die Antwort lautete: „Frau Königin ihr seid die Schönste hier…“ war alles bestens. Doch als das berühmte „Aber…“ kam, war es mit dem Spaß vorbei.

So hatte ich alles Mögliche initiiert, um bei Googel mit der Anfrage „Honig Meerbusch“ ganz nach oben zukommen. So muss sich die Königin beim Blick in den Spiegel gefühlt haben, dachte ich mir, als ich endlich oben landete und mich stolz und glücklich fühlte. Das blieb auch ein paar Tage so, bis ich plötzlich sah, dass die Veganer mich überholt haben. Es war nur ein schwacher Trost, als ich mir sagte, Google setzt eben seine bezahlten Anzeigen an erste Stelle.

Minister Schmidt (CSU), zuständig für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, scheint sich zu meiner Genugtuung über die Veganer genauso zu ärgern wie ich. Er möchte, so las ich, es nicht mehr länger hinnehmen, dass die eitlen und intoleranten Besseresser – meine Worte – für vegane Fleischprodukte wie Wurst, Schnitzel und Hackleisch nicht nur schwärmen, sondern das Zeug auch offensiv bewerben. Ich selbst bekam vor Monaten einmal veganes Schweineschmalz als Werbung zugesandt. Einmal mit, einmal ohne Grieben. Es schmeckte wirklich täuschend echt. „Toll, nicht?“ meinte der Firmenvertreter. Eigentlich ein Ding aus dem Tollhaus, hielt ich dagegen, denn hier wird der Verbraucher getäuscht. Doch der Showdown blieb aus. Der CSU-Mann Schmidt ließ bald die Luft aus den dicken Backen, verwies den Fall an die EU und irgendwelche Ausschüsse. Zwischenzeitlich hatte er wohl das Problem erkannt: Bei Schnitzel, Wurst und Hack handelt es sich nicht um geschützte Begriffe; also kann die im Grunde genommen jeder verwenden.

Erinnern Sie sich noch an den Fall „Analogkäse“? Der machte vor Jahren Furore. Es handelte sich um ein rein pflanzliches Produkt. Als das Lebensmittelimitat noch im Laden angeboten wurde, hieß es nie „veganer Käse“. Sondern schlicht & einfach Käse. Doch schon lange durfte das Zeug nicht mehr Käse heißen.

Der Honig-Fall allerdings liegt anders. Jetzt werben Veganer offensiv für veganen Honig. Doch der hat mit Honig genauso viel zu tun wie ein VW-Diesel mit einer Pferdekutsche. Im Netzt findet man dazu viele Beispiele. Da wird die klebrige Masse als „Löwenzahnhonig ganz ohne Bienen“ angeboten. Ich empfinde das – pardon – als Frechheit.
vegan-o-mania.blogspot.de

Das alles bedeutet einen klaren Verstoß gegen die Honigverordnung – was die veganen Provokature natürlich genau wissen.
gesetze-im-internet.de
Die Verordnung hat immerhin Gesetzeskraft. Hier wird genau festgehalten, was Honig ist. Im Umkehrschluss ergibt sich, was Honig eben nicht ist – z.B. jener sog. vegane Honig. Klar, dass es bei Gesetzen immer einen Auslegungsspielraum gibt. Hier aber hört der Spaß auf. Veganer Honig ist schlicht und einfach eine Täuschung des Verbrauchers.

Doch das scheint niemanden aufzuregen. Weder die zuständigen Ministerien noch der mächtige Imkerbund sprechen Verbote aus bzw. lancieren Abmahnungen. Auch clevere Anwälte haben den Fall wohl noch nicht als Geldquelle entdeckt, obwohl sie doch sonst mit dem Instrument der Abmahnung schnell bei der Hand sind. Aber vielleicht wird ja einer nach der Lektüre dieser Zeilen mutig.