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27.2.18 Rapsacker im Frostgriff

Der Rapsacker, heute bei Minus 2 Grad fotographiert, liegt im Flugbereich meiner Bienen. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass hier in absehbarer Zeit ein knallig-gelbes Blütenmeer Insekten anlocken könnte. Zumal der Wetterbericht meldet, dass wir uns noch länger unter der eisigen Russenpeitsche werden ducken müssen.

Dies Foto habe ich im vorigen Jahr am 23. März 2017 aufgenommen.

Um den 1. April herum begann der Raps zu blühen. Wenn es Brei regnet, muß man den Löffel heraushalten, sagte ich mir damals. Das gibt eine prächtige Ernte – da war ich mir ganz sicher. Doch dann kam das dicke Ende. Der Raps blühte wohl prächtig, aber bei Temperaturen um die 6 Grad blieben die Bienen im Stock. Auch das Brutgeschäft hinkte der Jahreszeit um Wochen hinterher. Ende vom Lied: Die Honigernte fiel mehr als mickrig aus.

Dann doch lieber eine verzögerte Entwicklung wie in diesem Jahr, sagte ich mir bibbernd heute. Ende gut, alles gut? Auf meinem Nachttisch liegt noch immer das Buch von Philipp Blom „Die Welt aus den Angeln“ über die sog. kleine Eiszeit in Europa des 16. Und 17. Jahrhunderts. Lange kalte Winter wechselten sich damlas mit kurzen, kühlen Sommern ab. Die dramatischen Folgen für die Menschen zeigten sich auf allen möglichen Gebieten.

Ob man man in der Zeit überhaupt Honig geerntet hat? Egal. Wichtiger, die Bienen überlebten auch diese schrecklichen Jahre von 1570 – 1700. Das läßt hoffen.