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30.4.20 Honiglast

Nach der Brutdistanzierung stehen eigentlich nur noch kurze Kontrollen auf dem Arbeitsplan. Findet sich frische Brut und damit auch die Königin in den beiden unteren Zargen? Dafür genügt ein kurzer Blick auf eine der frisch ausgebauten Mittelwände.

Ob womöglich auch ein neuer Honigraum untergesetzt werden muß, weil die anderen pickepacke voll sind? Wie gesagt,

unter normalen Umständen alles schnell zu erledigende Routineaufgaben. Doch was ich gleich merken sollte: Heute war nichts normal.

Die neuen Untergestelle aus Bankirei, erwiesen sich als stabil und formschön, lösten ein paar Probleme, schufen aber auch wieder nein neues. Um es in der Coronasprache zu sagen: Wir stehen jetzt bei P1. Die Beuten bilden, wie Sie sehen, inzwischen an der Issel arg hohe Türme.

Gestern passierte es dann. Ich beschäftigte mich mit dem 2. Volk von links. Ein besonders starkes, wie ich wußte. Sie sehen es arg eingeklemmt zwischen Weißdornstamm und Koppel.

Als ich die oberen Zargen mit Mühe und wackligen Beinen runtergehoben hatte war mir klar, die bekommst du nicht mehr nach oben zurück. Eine wog immerhin geschätzte 25 bis 30 kg. Honig ohne Ende.

Der Blick in den Brutraum bestätigte mir schnell, dass dort alles in bester Ordnung ist. Nur der Blick in den Himmel, auf den ich gar nicht geachtet hatte, verdunkelte sich rapide. Schnell fing es auch an zu regnen.

Einen neuen Honigraum über das Absperrgitter zu plazieren, wie es eigentlich nötig gewesen wäre, erwies sich als unmöglich. Zwei Kisten schaffte ich gerade noch hoch zuhieven, aber für die dritte, die besonders schwere, reichten die Kräfte nicht mehr.

Kurz entschlossen setzte ich sie auf einen verschlossenen Boden, den ich zum Glück im Ape dabei hatte, darüber eine Folie und einen Metalldeckel. So waren die Bienen wenigstens vor Regen und Kälte bis zum nächsten Tag geschützt.

Immerhin hüpfte mein Herz vor Freude, da ich noch einen schnellen Blick auf die Waben werfen konnte. Darunter zwei voller Honig im reinen Naturbau: In diesem sonnigen Frühjahr werde ich zum ersten Mal Wabenhonig ernten können. In ca. zwei Woche ist es soweit!

Die Aufnahme entstand am 1. Mai, als alles vorbei war