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25.6.18 Tiere im Garten

Das Unheil kündigte sich seit ein paar Wochen an. Da erschien auf meinem Gartenteich ein Entenpärchen. Sie verschwand immer für ein paar Stunden. Irgendwo Garten wird sie ein Nest gebaut haben und dort ihre grünlich aussehenden Eier – groß wie ein Hühnerei – hineinlegen, sagte ich mir. Schließlich sah ich die Ente täglich nur noch für kurze Zeit.. Keine Frage: Jetzt dauert es noch 28 Tage, bis die Entenküken schlüpfen.Der Countdown lief.

Nach Ablauf der Frist schwammen bei strahlendem Sonnenschein zehn herzige Entchen auf dem Teich. Die Kleinen munter und fröhlich, doch die vorsichtige und besorgte Mutter hatte nur noch einen Blick für mögliche Gefahren. Den besten Schutz fanden die Küken allerdings unter den ausgebreiteten Flügeln ihrer Mutter.

Eine reine Freude bot der Anblick der quietschfidelen Enten dann doch nicht, weil ich mir vorstellte, was in den nächsten zehn Wochen mit meinem Teich passieren wird. Doch eine Alternative zum Enten–Asyl fand ich nicht. An guten Ratschlägen herrschte kein Mangel: Sie reichten von einfangen bis totschlagen. Alles no gos für mich.

Als sich alles so betrachtete, Enten, Bienen und die Hühner in ihrem abgeteilten Teil des Grundstückes, drängte sich mir die Maxime auf: Ein Garten ohne Tiere ist ein Friedhof.
Am 23. Juni, also kurz nachdem die Enten sich für meinen Gartenteich entschieden hatten, las ich in der Stil-Beilage der »Süddeutschen« einen Beitrag über den schönsten deutschen Garten. Unter der Überschrift »Baumwunder« war zu lesen: „Ein Ge¬samt¬kunst¬werk aus Stau¬den, Sträu¬chern, Bäu¬men“. Alles wirklich wunderschön – nur keine Enten, kein Bienenvolk, kein Huhn; nicht einmal ein Hund oder eine Katze störten das steril-florale Andachtsbild.

Nein, sagte ich mir, ein Garten mag so schön sein wie er will, doch ohne Tiere wirkt er wie ein Friedhof,