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2.2.20 Futterlage

“Der Winter kommt noch, da bin ich mir ganz sicher”. Als Mitte Januar vorfrühlingshafte Temperaturen herrschten, meldeten sich so oder ähnlich viele Klimaexperten im Brustton der jeden Widerspruch niederwalzenden Selbstgewißheit. Doch die Temperaturen sackten auch nachts nie unter 2 0. Seit Tagen blühen Krokusse und Winterlinge; Schneeglöckchen sowieso.

Alle Prognosen sagen, dass sich an dem Wetter auch in den nächsten 14 Tagen kaum etwas ändern wird.

Den Bienen scheint’s gut zu gehen. Obwohl es überwiegend regnete, nutzten sie die wenigen Sonnenstunden um herauszufliegen. Es schien sich auch gelohnt zu haben, denn immer wieder sah ich Sammlerinnen mit Pollenhöschen. In einem meiner Winterblüher summte es wie zur Zeit der Kirschblüte.

Der wiederholte Blick von oben durch die Folie zeigte, dass sich die Wintertraube längst aufgelöst hat. Bei den stärkeren Völkern wuselte & krabbelte es über die ganze Breite der Zarge, dass es eine Pracht war.

Doch die bange Frage, ob denn das Futter reichen wird, meldete sich viel früher als sonst. Gerade bei den stärkeren Völker werde ich das Gefühl nichts los, dass es eng werden könnte. Viel scheinen mir auch mit der Brüterei begonnen zu haben.

Ich gebe zu, dass ich den Wahlslogan „keine Experimente“ verinnerlicht haben muß. Jedenfalls packte ich bei leichtem Nieselregen ein paar Zargen, Folie und allerlei Isoliermaterial in meine Ape. Vor allem aber eine Kiste mit 2,5 Kilobeutel Apifonda. Aus dem schnitt ich eine 2-3-cm breiten Streifen, legte das ganze umgekehrt quer über die Waben, deckte alles mit einer Folie ab und setzte eine Zarge über das ganze.

Den Bienen schien das verständlicherweise gar nicht zu gefallen, ein paar Stiche handelte ich mir ein, doch der Nieselregen begrenzte die Attacken der Wutbienen. Nach weniger als fünf Minuten war ohnehin alles erledigt.

P.S. Auf dem Foto sehen Sie einen von unten nahezu leer gefressenen Apifonda-Beutel aus einer früheren Aktion.