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24.11.17 Bayern

Bayern, du hast es besser!! Nicht nur fußballerisch und in der Schul- und Bildungslandschaft. Auch die Imker zwischen Aschaffenburg und Garmisch können sich im Wohlwollen und der Milde des Freistaates sonnen. Als Nordrheinwestfale erblasse ich vor Neid, wenn ich lese, dass ein Bienenliebhaber dort 30% der Kosten für neue Beuten erstattet bekommt. Hier gibt’s gar nichts.

Alles in allem hat die Zahl der bayrischen Imker deutlich zugenommen, heißt es. Da kann man es dem zuständigen Minister nicht verargen, wenn er sich wohlgefällig auf die Schulter klopft.

Nun gießt ein Bienenfachmann Wasser in den ministeriellen Wein. Wohl habe die Zahl der Imker zugenommen, erklärt er, aber nicht die der Bienenvölker. Ob er Recht hat? Da müßte er schon sagen, woher er seine Zahlen hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele der Neu- und Kleinimker statistisch gar nicht erfaßt werden, weil sie nicht Mitglied in einem Verein sind. Vielfach haben sie nicht einmal einen Imkerkurs besucht(Stichwort imkern mit der Bienenkiste). Auch die eigentlich vorgeschriebene Meldung an die Veterinärämter unterbleibt oftmals. Das mag man aus vielerlei Gründen durchaus bedauern, muß es aber zur Kenntnis nehmen.

Die Landschaft der neuen Bienenliebhaber ist nach meinem Eindruck überwiegend jung, weiblich und granzwurzelaffin. Eher Grün als CDU/CSU wählend. Weniger die Bienen- Produkte als die Tiere selbst stehen bei ihnen im Mittelpunkt des Interesses. Wenn diese Szene sich der Bienen auf Dauer annimmt – und dafür spricht einiges- gibt das nur Anlaß zur Hoffnung. Auch über Bayern hinaus.

Benötigen wir wirklich mehr Nebenerwerbsimker? Ich bin skeptisch. Small is beautiful. Amerikanische Zustände mit Riesenzahlen schrecken eher ab. Schon länger gilt, dass 96 % der Imker 1-25 Völker betreuen. So die Statistik des Imkerbundes. 26–50 Völker sind im Besitz von 3 % der Imker und über 50 Völker werden lediglich von 1 % der Imker geführt.