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3.2.18 Futterprüfung

Ob das Futter reicht? Müßte eigentlich. Doch beide Worte markieren auch meine Unsicherheit. In allen Foren gibt es jemand mit einem dauererigiertem Zeigefinger: Besonders gefährdet seinen die starken Völker; deshalb solle man unbedingt das Futter kontrollieren, da die Völker schon seit Anfang Januar brüten. Dafür müssen sie die Traube auf 36 Grad hochheizen. Was natürlich jede Menge Energie kostet. Da sich unter zweien meiner Völkern eine Waage befindet, kann ich den Honigverbrauch messen und beziffern: Täglich zwischen 200 und 300 Gr. Es sind die besonders kräftigen.

Heute Mittag blinzelte die Sonne ein wenig. Da konnte ich dem Drang nicht mehr widerstehen und fuhr zum Standort „Schloß Pesch“. Nahm den schützenden Deckel ab – und sah als erstes, wie Ohrenkneifer und kleine Spinnen das Weite suchten; die überwintern hier offensichtlich.

Unter der Folie dann die herumwuselnden Bienen über praktisch alle Waben. Vorsichtig schob ich das Plastikteil über zwei Waben zur Seite und versuchte, die vorletzte mit dem Stockweisel zu ziehen. Das gelang erst nach einer Weile, denn sie klebten arg aneinander. Was ich dann sah, beruhigte mich dann doch sehr. Die meisten Zellen waren hier außen noch verdeckelt. Das sollte die Tiere die nächsten Wochen sicher vor dem Hunger- und Kältetod bewahren.

Während ich das alles so überlege, bekomme ich meinen ersten Stich in diese Saison.

Bald wird dann auch die Palette mit dem portionierten Futterteig eintreffen. „Wenn die Not auf’s höchste steigt“, um die Oper „Hänsel und Gretel“ zu zitieren, kann man einen 2,5 Beutel quer über die Waben legen. Noch vor dem einige Jahre zurückliegenden Imkerkurs habe ich die Mahnung im Ohr, dass der März besonders heikel ist. Da sei der Futterverbrauch wegen der fortgeschrittenen Brutsituation besonders hoch und frischer naturgemäß Nektar knapp.