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5.4.17 Extrem aggressiv

Der Standort an der Issel erweist sich immer wieder als besonders kommunikationsfreundlich. Den Fußgängern und Fahrradfahrer präsentieren sich die Völker in unmittelbarer Nähe. Die eine oder der andere bleibt schon mal stehen und schaut mir bei den Arbeiten an den Bienen zu.

So auch dieser Tage, als ein älterer Herr mit einer beneidenswert drahtigen Figur vom Fahrrad stieg. Sie hätten früher in der Tschechoslowakei auch Bienen gehalten, berichtete er. Ich erfuhr, dass die Kinder jeden Abend eine Schale Milch mit Honig zu essen bekamen. Für die Milchzähne war das eher ungünstig, aber doch der Gesundheit grundsätzlich sehr zuträglich, merkte der Besucher an. Offensichtlich war das Überlebensprinzip aus Jesaja 7 weiter und länger verbreitet als ich dachte.

Dann schauten wir beide in das erste Bienenvolk. Er bemerkte, dass es völlig ruhig und friedlich war. Früher, so erzählte er, waren die Bienen viel aggressiver. So habe einmal in seiner alten Heimat ein Schwarm eine Gänseherde so heftig attackiert, dass die Tiere umgehend geschlachtet werden mussten. Doch das Fleisch war nicht mehr genießbar, da es die vielen Stiche kontaminiert hätten.

Mich erinnerte die Geschichte an Killer-Bienen, die man aus Südamerika kennt. Bei denen handelt es allerdings nicht um eine natürliche Rasse sondern um das Ergebnis einer fatalen Kreuzung. Da lobe ich mir meine sanftmütigen Bienen, bleibe aber doch auf Überraschungen stets gefaßt.