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20.2.18 Garten umgestalten

Bürger sollen zu bienenfreundlicher Gestaltung ihrer Gärten angeregt werden. Wir drücken alle Daumen, ist doch das Ziel mehr als ambitioniert. Die kostenlose Verteilung von Tütchen mit Wildblumensamen (vgl. Eintrag vom 17.2.) vermittelt eine doppelte Botschaft: Wir, die Stadtverwaltung, haben etwas für Bienen und Insekten getan. Jetzt wollen wir mal sehen, ob ihr, liebe Bürger, eure Gärten bienenfreundlich umgestaltet. Womit schon ansatzweise klar ist, wer den schwarzen Peter in Händen halten wird.

Wie eine mögliche Umgestaltung eines Gartens vom sterilem Rasen zum bunten Paradies für Bienen und Insekten praktisch aussehen könnte, ist schnell skizziert. Entweder den Rasen umgraben und besagten Wildblumensamen ausbringen; das wäre gewissermaßen die radikale und schweißtreibende Variante. Oder den Rasen tief vertikultieren und danach speziellen Wildblumensamen ausstrauen, den es für diesen Zweck zu kaufen gibt.

Für den Anfang reicht es durchaus, wenn man mit der halben Fläche beginnt. Zumal sich Fußballspielen und Wildblumenwiese gegenseitig ausschließen.

Stellen wir uns vor, alles geht gut auf und gedeiht. Will der Gartenbesitzer seine Freude an der Blumenwiese haben und sollen sich Bienen und Insekten dort allmählich heimisch fühlen, muß der motorgetriebene Mäher im Schuppen stehen bleiben. Und das über viele Wochen. Wenn dann die Mahd im Juni/Juli ansteht, steht der Gartenfreund vor einem neuen Problem. Man müßte Heu machen, bringt durchaus Spaß und riecht schön. Langweiliges Rasenmähen war einmal.

An der Stelle möchten wir anmerken, was Ihnen, liebe Leser, schön längst klar ist: Die Kommune macht es sich mit dem Verteilen von ein paar Samentütchen arg einfach. Ein Vertrag mit mutigen und entschlossenen Bürgern allerdings könnte Wende und Erfolg bringen. Etwa so: Du verpflichtest dich für drei Jahre eine Wildblumenwiese anzulegen, die nur zweimal im Jahr gemäht wird. Dafür zahlen wir dir für deinen jetzt überflüssigen Rasenmäher den Betrag X.

Eine Verwaltung, die das hinbekommt, verdiente allerhöchstes Lob.