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26.3.17 Hummelflug

Die Hummel erinnerte mich an einen Colibri. Der steht auch gleichsam in der Luft, um mit seinem langen Schnabel den Weg in die Blüte zu finden. Erst auf dem vergrößerten Foto erkannte ich, warum das kleine Insekt ein vergleichbares Flugmuster nutzt: Nur so kann die Hummel mit ihrem überdimensionierten Rüssel den Nektar aus der flachen Blüte heraussaugen. Normalerweise nutzt sie den, um auch in tief sitzende Blüten zu gelangen. So kann zum Beispiel die Taubnessel nur durch Hummeln befruchtet werden.

Überhaupt sind Hummeln effiziente Bestäuber, die ein hohes Arbeitstempo vorgeben. Verlassen Bienen ihren Stock erst ab 10°, so sind die Hummeln bei deutlich niedrigeren Temperaturen bereits aktiv. Im zeitigen Frühjahr kann das schon mal um die 2° der Fall sein. Und das auch bei schlechtem Wetter.

In Europa leben ca. 70 Hummelarten, 36 davon in Deutschland. Ob es sich bei dem Bild um eine Baumhummel (bombus hypnorum) oder um eine Ackerhummel handelt? Als Hummel-Laie wage ich hier keine Entscheidung.
Ich war verblüfft als ich las, dass auch mehrere Arten von Kuckuckshummeln existieren. Für die Vielfalt der Reproduktionsmöglichkeiten in der Natur scheint es keinerlei Grenzen zu geben.

Nach meiner Beobachtung schaffen Bienen und Hummeln etwas, was uns Menschen nur in seltenen Fällen gelingt: Eine friedliche Koexistenz. Bei Hornissen und Bienen sieht das schon ganz anders aus.