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21.11.17 Furchtlos

Bei Neuwahlen würde ich Angela Merkel ohne Wenn und Aber wählen.

Gerade lese ich einen Bericht über eine ZDF- Sendung, in dem heißt es: „Den Tenor am Tag nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierung indes nimmt der ZDF-Hauptstadtkorrespondent Thomas Walde vorweg, bevor die Bundeskanzlerin sich den freundlichen Fragen der Kollegen stellt: Die Parteien stellen sich auf Neuwahlen ein. Das Fazit zieht die Bundeskanzlerin selbst: „Ich fürchte nichts.“

Ob sie die Fan-Gesänge „Fürchtet euch nicht“ aus dem Düsseldorfer Eisstadion in der Tiefe ihres Gemütes verinnerlicht hat? Zweifel sind angebracht. In meinen Augen und Ohren ist ihr Satz „Ich fürchte nichts“ die eingedampfte Version einer legendären Erklärung des Reichskanzlers Otto v. Bismarck: “Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt!“ So der eiserne Kanzler vor dem Reichstag 1888.

Den Satz kennt die Bundeskanzlerin natürlich. Ihn vor irgendwelchen Mikrofonen zu wiederholen verbietet sich sowieso und für eine Pastorentochter ganz besonders. Spott und Häme würden über ihr zusammenschlagen. Pathos, gar falsches, geht gar nicht. Den Kundigen allerdings genügen die drei Worte der Kanzlerin. Sie wissen spätestens jetzt, wo und für was sie steht. Und in welcher Tradition. Unverständlich, dass es da sogar promovierte Ignoranten gibt, die ihr vorwerfen, sie habe den konservativen Geist der Union entsorgt. So z.B. AfD-Gauland.

Übrigens der oben zitierte Bismarck-Satz endet so: „….- und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen lässt.”