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29.11.17 Jettes Schuld

Die Nachricht von den toten Bienenvölkern auf dem Dach der Brandenburger Landesvertretung in Berlin ist betrüblich. Vor allem aber ärgerlich. Sie erinnern sich: Hier wurde unter „Bayern“ am 24. 11. ein Bienenfachmann zitiert, der sich – vornehm ausgedrückt -zurückhaltend zu den vielen Neuimkern im Freistaat äußert; ob die – wir drücken es mit unseren Worten aus – auch sachgemäß mit den Bienen umgehen würden? Was wir von hier aus natürlich nicht beurteilen können.

Für die Bienenvölker auf dem Dach der Berliner Landesvertretung waren aber weder ein Jungspund, noch der Hausmeister oder gar eine Putzhilfe zuständig und verantwortlich. Ein Profi stand in der Pflicht: Holger Ackermann, seines Zeichens Sprecher des Brandenburgischen Imkerverbandes. Und, wie man sieht, kein jugendlich-unerfahrener Held. Die beiden Brandenburger Bienenvölker, so der Fachmann, „seien Anfang Oktober dem verheerenden Herbststurm „Xavier“ zum Opfer gefallen.

Wir stimmen nicht in seinen Klagegesang ein, sondern singen ihm lieber das Moritaten-Lied von der Köchin Jette vor, dass zumindest früher jeder Brandenburg kannte. Das beginnt so: „Es hatte Köchin Jette, den Braten wohl gespickt/Und ihn versehn mit Fette…“ usw usw.. Alles ging schief und der Braten war am Ende ungenießbar. Im Lied heißt es am Schluß retardierend: „Ach liebe Köchin weine, die Schuld trägst Du alleine“.

Das hört natürlich niemand gerne, aber es nützt alles nichts: Nicht der Herbststurm Xavier, sondern unser Profi-Imker trägt die Schuld. Alleine. In der ersten Presseveröffentlichung sah man noch auf dem Dach die herumliegenden Teile der Bienenbehausung. Von einer besonderen Sicherung der Kästen keine Spur. Doch gerade auf einem Dach ist die unabdingbar. Hätte unser Mann je einen Spanngurt genommen und den dann auch noch verankert, wäre nichts passiert. „Ach lieber Holger weine, die Schuld trägst du alleine“.

Was uns nicht hindert, unser Mitgefühl angesichts der vielen toten Bienen zum Ausdruck zu bringen und bei Holger Ackermann auf einen nachhaltigen Lerneffekt zu setzen.