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27.9.17 Senf im Herbst

Nun schauen Sie sich mal das an! Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Hier blüht kein Raps sondern Senf. Und das in den letzten Septembertagen des Jahres 2017. Da auch die nächsten Tage noch warm & sonnig sein sollen, wird die Blütenpracht noch zunehmen. Die Bienen jedenfalls freut’s.

Und was macht eine deutsche Nullachtfünfzehn-Imkerin? Die ärgert sich In ihrem Weltbild sind blühende Äcker im September nicht vorgesehen. Genau wie Kinder um 19,30 Uhr ins Bett gehören haben die Bienen nach Auffütterung und Varroabekämpfung für die nächsten Monate Ruhe zu geben. Schluss, aus, Feierabend.

Das im Kern begrüßenswerte Greening-Programm der EU hat nun alles durcheinandergebracht. Schauen Sie mal, wie sich die Dame echauffiert, weil man die Imker nicht gefragt hat! Doch die sind nun mal nicht der Nabel der Umwelt. In dem Fall auch zum Glück, denn beileibe tummeln sich nicht nur die Bienen (meine müssen nur schlappe 500 m fliegen), sondern auch viele andere Insekten auf dem blühenden Acker. Das Herz geht einem auf, wenn man das sieht.

Natürlich muss der Imker auf Veränderungen in seiner Umgebung reagieren. Was er eigentlich das ganze Jahr über tun sollte. Es ist in dem Fall auch gar nicht kompliziert. Einfach ein, zwei volle gegen die gleiche Zahl an Leerwaben austtauschen. Fertig. Ist schon richtig, dass die Völker Platz zum Brüten benötigen. Doch der lässt sich so relativ mühelos schaffen. Gleichzeitig hat man auf diesem Wege stille Reserven geschaffen, falls im Frühjahr das eingelagerte Futter eher als gedacht zu Ende gehen sollte.