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18.12.17 Exoskelett

Wieviel Prozent der Imker mit Horst Schlämmer klagen: „Ich hab Rücken“ kann man nur schätzen; es wird eine erkleckliche Zahl sein. Ich gehöre seit einiger Zeit zu ihnen. Mit 30 kg Zander-Honigräumen herumzujonglieren fällt mir zunehmend schwer.

Doch für mich und meine imkernden Leidensgenossen gibt es außer der Umstellung auf Flachzargen, die auch nur wieder nur neue Probleme schafft, eine supermoderne technische Lösung namens Exoskelett. Wie so ein Teil aussieht, zeigt Ihnen das nebenstehende Foto; es stammt aus einer Seite, die Sie näher über diese Möglichkeit informiert. Ich jedenfalls hatte keine Mühe mir vorzustellen, wie mich ein solches Gerät unterstützen könnte. Nie mehr mit den schweren Zanderkisten ins Straucheln geraten – eine phantastische Vorstelluung. Auch das Abheben des 3. Honigraums über den zwei Bruträumen demnächst ein Kinderspiel – nie hätte ich davon zu träumen gewagt.

In der Letzten Ausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 16/17 Dezember las ich erstmals von einem solchen Exoskelett. Große Firmen der Automobilindustrie wie Logistiker aller Art arbeiten schon länger mit solchen roboterähnlichen Geräten in einer Erprobungsphase. Dass Sie auch in der Medizin zur Unterstützung von Menschen mit Querschnittlähmung eingesetzt werden, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Bisher kostet ein solches Teil um die 2.000,00 Euro. Sicherlich übersteigt der Betrag das Budget von Imkern mit 4 – 6 Völkern. Doch erfahrungsgemäß sinken die Preise mit zunehmender Verbreitung. Erinnern Sie sich nur einmal, was Sie vor einigen Jahren noch für einen Computer auf den Tisch des Hauses legen mußten.

Jedenfalls werde ich die Entwicklung im Auge behalten. Am besten wäre es, wenn es ein Testangebot für Imker gäbe. Also habe ich bei Google „Exoskelett Imker“ eingegeben. Auf den ersten Blick Fehlanzeige, doch dann kam zu meiner Verblüffung der Link zu „Die Honigmacher“ (mehr dazu). Natürlich wußte ich nicht, dass bestimmte Insekten im Gegegnsatz zu Wirbeltieren über ein Exoskelett aus Chitin verfügen.

Das empfand ich als sinnig. Imker lernen sowie ständig von ihren Bienen. Warum also nicht den Insekten abgucken, wie ein solches Exoskelett kein Fremdkörper in der Möglichkeitspalette der Evolution darstellt?

Nachtrag am 20.12. Heute wurde der FAS-Artikel (s.o.) online gestellt.