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9.2.17 Neue Bauernregel Nr. 6

Sie nehmen’s mal wieder tierisch ernst, die obersten Landwirtschaftsfunktionäre. Humor ist eben nicht unbedingt ihre Sache. Da hatte kürzlich die Frau Umweltministerin neue Bauerregeln veröffentlicht. Hier drei Beispiele: Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein; Steh’n im Stall zu viele Kühe, macht die Gülle mächtig Mühe; Bleibt Ackergift den Feldern fern, sieht der Artenschutz das gern.

Frisch und frei gesagt – da wir nun mal Teil der Landwirtschaft sind – uns gefällt’s. Eben auch optisch. Unwillkürlich denkt man an bestickten Wandschmuck oder heimelige Sofakissen im Stile von „Trautes Heim Glück allein“.

Uns hat es wegen der häuslichen Imkerei die neue Bauernregel Nr. 6 angetan: „Ohne Blumen auf der Wiese geht’s der Biene richtig miese“. Stimmt doch, liebe Funktionäre, oder? Versteht’s doch einfach wie einen freundschaftlich-liebevollen Klaps. Mal nicht im Stil der altbekannten Litaneien und Klagelieder; die kann man schon lange nicht mehr hören, weil in all den Jahren nichts besser geworden ist.

Das Schlimmste, was man Bienen und Blumen antun könnte, wäre für sie bestimmte Reservate wie für Indianer zu schaffen. Was in und mit denen passiert, wissen wir aus den USA. Traurig und abschreckend.

Bienen und Blumen dürfen auch nicht als Projekte irgendwelchen Freaks auf’s Auge gedrückt werden. Beide müssen selbstverständlicher Bestandteil unserer Umwelt bleiben. In dem Sinne wünschen auch wir der Bauerregel Nr. 6 (insgesamt sind es 11) der Frau Ministerin aus Berlin eine weite Verbreitung.