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15.2.18 Schmetterlinge retten!

Es sind die Schmetterlinge, stupid, um es in Abwandlung eines Satzes aus einem früheren US-Wahlkampf zu sagen. Staaten bildende und betreute Honigbienen müssen in Deutschland weder beschützt noch gerettet werden. Außer vor inkompetenten Imkern.

Ganz anders die Lage bei Insekten. 33305 Arten gibt es in Deutschland. Besser: Gab es, denn die Zahl stammt aus dem Jahre 2004. Wenn überhaupt, können die wenigsten von ihnen in einem Insektenhotel Unterschlupf finden. Und all die anderen? Denen massakriert man ihren Lebensraum.

Ganz oben rangieren da die Schmetterlinge. Weil sie neben dem Nektar für sich zusätzlich für ihre Eiablage ganz bestimmte Pflanzen benötigen, auf denen sich anschließend die Raupen ernähren können. Doch die Kräuter werden weithin totgespritzt, untergepflügt oder abgemäht.
Im Gegensatz zu den früher hier noch wildlebenden Honigbienen besteht eine realistische Chance, in unseren Breiten Schmetterlinge zu retten.

Kürzlich las ich, dass Winston Churchill 1946 in seinem Garten ein Schmetterlingshaus errichtete. Also nicht als Überfluss im Königreich herrschte, sondern in dürftigen Nachkriegszeiten. Und wir sollten im wohlhabenden Deutschland nicht ein, zwei, viele Schmetterlingshäuser errichten können? Zumal wir mit durchsichtigem Plastik über ein Material verfügen, aus dem man relativ schnell ein stabiles Haus oder Zelt bauen könnte. Mit durchsichtigen Wänden, also nicht nur begehbar.

Es kommt noch schöner. Irgendwann ließen sich die Schmetterlinge wieder auswildern. Wie man es z.B. mit Uhus und Luchsen erfolgreich betrieben hat. Nur müßten sie dann draußen eine für ihre Bedürfnisse halbwegs intakte Umwelt vorfinden. Wer in seinem Garten konsequent auf Gifte verzichtet und anstelle des Rasens eine Wildblumenwiese schafft, darf sich zu den „Schmetterlingsretter“ zählen.

Nein, die Landwirtschaft soll hier nicht mal wieder an den Pranger gestellt werden. Aber einer Bitte sollte sich die geschätzten Bauern doch öffnen: Feldraine und Randstreifen auf 6-10 Metern verbreitern.

Alles zusammen ein guter Anfang, finden Sie nicht auch?