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13.8.18 Sommerliche Honigernte

Die sommerliche Honigernte ist abgeschlossen. Endlich! Begonnen hatte ich wie üblich um den 20. Juli herum. In vier, fünf Tagen, so hoffte ich, würde alles erledigt sein. Doch die sommerliche Hitze, regelmäßig mit Temperaturen über 30 Grad, machte einen ersten Strich durch meine Planungen. Nicht, dass ich schlapp gemacht hätte. Gewiß, alles ging etwas langsamer. Doch andere Arbeiten drängten sich unabweisbar vor.

Honig schleudern und pressen konnte ich erst nach 21.00 Uhr. Vorher mußte ich stundenlang gießen. Die Töpfe wiederholt sogar zweimal am Tag. Als besonders dankbar und wuchsfreudig erwiesen sich Oleander, Zitronen und Limetten.

Tomaten, Zuccinis und Auberginen wuchsen und reiften kurzfristig und dazu in Mengen, wie ich es noch nie erlebt hatte. Das wenigste davon konnten wir direkt essen. Das meiste mußte verarbeitet und eingefroren werden.

Das erfreuliche Volumen der sommerlichen Honigernte deutete sich schon an, als ich die Honigzargen abheben mußte, um die sog. Bienenflucht darunter zu setzen; nach ca. 24 Stunden kann man dann damit rechnen, dass sich auf den Waben keine Bienen mehr befinden. Als ich die Stapel mit den Honigzargen von den unterschiedlichen Standorten in meinem Wintergarten sah, mischte sich in die Freude über die prächtige Ernte das bange Gefühl, ob und wie ich das alles hinbekommen werde. Eben nicht nur schleudern und pressen, sondern auch in Gläser abfüllen und etikettieren.

Auch wenn alles ein wenig länger gedauert hat: Die Qualität des Honigs übertrifft alle Erwartungen. Normalerweise präsentiert sich der sommerliche Blütenhonig in einem hellen Gelb. Dafür sorgen die vielen Linden, die für einen besonders wohlschmeckenden Honig sorgen. Doch in diesem Jahr zeigte sich die Sommertracht in einem je nach Standort mehr oder weniger satten Braun (Foto z.B. Sommertracht aus dem Schürkesfeld; am dunkelsten ist der Honig vom Latumer Bruch). Das liegt am sog. Honigtau, den die Bienen auf den Blättern von Buchen und Eichen sammeln. Waren die Linden bereits Mitte Juni verblüht, so konnten die Bienen bis weit in den Juli hinein noch Honigtau sammeln.

Also alles im Lot? Nicht ganz. Durch die große Hitze starben auch praktisch alle Pflanzen, auf deren Büten die Bienen Nektar und Pollen finden & sammeln. Selbst auf den unverwüstlichen Brombeeren zeigte sich von den ersten Julitagen an keine Blüte mehr. Ein Blick in die Völker sagte mir: Du mußt unbedingt füttern, sonst wird es nichts mit den Winterbienen. An denen hängt bekanntlich das Überleben der Völker in den kommenden Monaten.

Beine nach der abgeschlossenen Honigernte hochlegen geht also nicht. Spätsommerpflege steht jetzt auf dem Programm. Übrigens: Das neue Bienenjahr hat mit dem 1. August begonnen.