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7.7.18 Erntezeit

Jetzt gibt’s nichts mehr zu hoffen, es könne sich doch noch etwas ändern. Ob die Ernte gut, so lala oder mickrig ausfällt, läßt sich nicht mehr beeinflussen. Die Zeit dafür ist abgelaufen. Sowohl für den Bauern wie für den Imker. Ernten heißt Ergebnisse illusionslos hin- und annehmen. An irgendwelchen Stellschrauben kann man nicht mehr drehen. Jetzt wird gewogen und abgerechnet.

Früher sang man: “Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land/doch Wachstum und Gedeihen, steht in des Himmels Hand”. Egal, ob der Himmel oder der Klimawandel seine Finger im Spiel hat: Wir sind nicht so allmächtig, wie wir uns einbilden.

Das Gefühl der Wehmut beschleicht mich immer, wenn ich ein abgeerntetes Feld sehe. Wie heute den Rapsacker von Johannes Judenau. Natürlich wünsche ich ihm, dass die Waage ein gutes Ergebnis anzeigt. Und wenn ja, dass er auch den Beitrag der Bienen würdigt.

Übrigens: So sah das Rapsfeld am Latumer Bruch noch Mitte Mai aus:

Die erfreulich gute Ernte des Rapshonigs ist sein Wochen abgeschlossen. Inzwischen steht er seinen Freunden cremig gerührt zur Verfügung.

Doch zurück zum gemähten Rapsacker: Wo aber sind deine Bienen, fragte ich mich beklommen? Auf früheren Fotos lugten die Kisten noch ein ganz klein wenig über dem Raps hervor. Nun ist er gemäht und nichts ist zu sehen. Vielleicht geklaut, durchzuckte es mich.

Doch dann entdeckte ich sie bestens getarnt hinter einem schmalen Blühstreifen mit Gras, Margeriten und Diesteln.

In 10 Tagen werde ich mit der Ernte des Sommerhonigs beginnen. Wie sie wohl ausfällt? Vor allem bin ich auf sein Aroma gespannt. Von der Vielfalt des unberührten Naturschutzgebietes “Latumer Bruch”, das 100 Meter hinter dem Rücken des Fotographen beginnt, verspreche ich mir etwas Besonderes.