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16.10.18 Neue Steuer?

Jetzt also eine Zuckersteuer. Ob die vereinigten Funktionäre von SPD und Ärzteschaft ihre Forderung vom Ende her gedacht haben, wie es die Bundeskanzlerin tun soll? Wohl kaum. Das fängt schon an, wenn dickmachende Lebensmittel identifiziert werden sollen.

Wer soll das machen, womöglich mit staatlicher Autorität im Rücken? Villeicht eine neue Behörde? Dafür müßte es überhaupt auch ersteinmal eine Definition von „dickmachend“ geben. Jedenfalls dann, wenn jenseits einer subjektiven Meinungsäußerung, meinetwegen auch in Gestalt einer aufgedruckten Ampel, der Fiskus zur Kasse bittet.

Mal angenommen, man wollte z.B. Coca-Cola auf eine solch offizielle, sanktionsbewährte Liste setzen: Eine Phalanx von Top-Anwälten würde im Namen der Firma auf die Barrikaden jumpen. Sie wüßten zu verhindern, dass das Unternehmen neben dem Imageschaden auch noch finanzielle Verluste erleidet. Andere Unternehmen würden es ähnlich halten.

Schlichte Frage; Ist Honig eigentlich Zucker? Viele Ärzte und Diätassistenten behauten das. Honig bestehe bekanntlich zu 80% aus Zucker. Und weiter: Im Prinzip ist Honig genauso ein Dickmacher wie die weiß rieselnde Raffinade. Googeln Sie mal: Macht Honig dick; Sie werden staunen.

Logischerweise wäre dann auch für Honig eine Zuckersteuer fällig. Spätestens jetzt dürfte ihren Verfechtern dämmern, dass an der ganzen Argumentation etwas nicht stimmt.

Es kommt Licht in das Dunkel, wenn man auf den Stoffwechsel im Organanismus schaut. Haushaltszucker und weißes Mehl bestehen zu 100 % aus Dissacchariden d.h. Mehrfachzucker. Damit der Organismus die überhaupt verarbeiten kann, müssen sie im Darm in die beiden Einfachzucker Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) aufgespalten werden. Dafür benötigt der Körper Vitamine, Mineralien und, ja, Enzyme. Die aber fehlen komplett in den genannten Produkten.

Honig dagegen ist ein rein natürliches, komplexes Lebensmittel. In ihm sind neben vielen anderen die beiden Einfachzucker Glucose und Frucctose enthalten. Die kann der Darm direkt verarbeiten. Vor allem, weil sie nicht allein daherkommen, sondern nur in Verbingung mit Vitaminen, Mineralien, Enzymen, Aminosäuren etc. Hier finden Sie mehr Auch zum Stoffwechsel überhaupt

Haushaltszucker und weißes Mehl dagegen sind keine natürlichen Lebensmittel. Sie entstehen in Raffinerien und sind von ihren natürlichen Ursprungsprodukten Zuckerrübe und Weizen Lichtjahre entfernt. Raffination bedeutet per Definition die „Reinigung und Veredlung von Naturstoffen“. Klingt genauso schön wie Entsorgungsgpark für Müllkippe. Haushaltszucker und weißes Mehl sind das Endprodukt eines Kastrationsprozesses.

Doch wir wollen uns nicht weiter auf das Gebiet von Chemie und Physiologie vorwagen. Mehr finden Sie hier

Wir plädieren dafür, raffinierten Zucker und raffiniertes Mehl als reine Fabrikerzeugnisse am Ort ihrer Entstehung zu besteuern. Und zwar kräftig. Wer sie weiter verarbeitet wäre deklarationspflichtig. Weil eben jene Industrieerzeugnisse und nicht irgendwelcher Zucker von Agarvendicksaft bis Stevia für die enormen gesundheitlichen Schäden einer ganzen Gesellschaft verantwortlich sind.

Also vergleichbar dem Alkohol, der ja auch deklariert werden muß, wenn er Lebensmitteln zugesetzt wird. Wobei man sich in dem Zusammenhang mit Fug und Recht fragen darf, ob es sich bei dem industriell erzeugten Zucker und Mehl überhaupt noch um Lebensmittel handelt, die diesen Namen verdienen.

Steuern dienen bekanntlich der Verhaltenssteuerung. Das beginnt schon mit dem Namen der Abgabe. Wir plädieren für Industriezucker und Industriemehl. Damit wäre der Eindeutigkeit Genüge getan. Vergleichbar der Schaumwein- oder Sektsteuer. Von der weiß auch jeder, dass sie nicht auf Faßbrause erhoben wird.