Landwirtschaftsminister Schmidt machte den Vorschlag, die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) auf Lebensmittel in der alten Form abzuschaffen. Sein Argument: Es würden viel zu viele Lebensmittel weggeworfen, die auch über das aufgedruckte Datum hinaus völlig in Ordnung seien. Um das zu prüfen könne manz.B. in Joghurtbecher einen Chip einbauen, der dem Verbraucher durch eine Farbskala anzeigt, ob das Produkt noch genießbar ist. Ich wette: In ein paar Wochen redet niemand mehr davon. Aber wir verstehen ja: Auch ein Landwirtschaftsminister möchte mal an er Fortschritttsspirale drehen.
Bevor der Minister einen aufwendigen Testlauf generiert, sollte er generellen Aufdruck eines MHD auf jedwedes Lebensmittel als Unsinn bezeichnen und deshalb abschaffen. Wir verwenden in unserem Haushalt z.B. Urmeersalz. Auch das trägt ein solches Datum, obwohl es Millionen von Jahre alt ist.

Für Honig gilt ähnliches. Genauso wie Salz kann er nicht verderben, vorausgesetzt sein Wassergehalt bewegt sich in den vorgeschriebenen Grenzen. Trotzdem bin ich per Gesetz gezwungen, auf meinen Honiggläsern ein solches Datum anzugeben. Mache ich natürlich, frage mich aber jedes Mal, was der Unsinn soll. Am liebsten würde ich auf das Etikett drucken: Diesen Honig können Sie Ihren Erben hinterlassen ohne Angst zu haben, dass die einen gesundheitlichen Schaden davontragen.