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Besuchern immer wieder sagen zu müssen, dass der Honig ausverkauft sei, macht wirklich keine Freude. Ganz besonders heute Nachmittag empfand ich das.

Da fuhr ein stark motorisierter Wagen in meine Einfahrt. Heraus stieg ein älterer Mann. Müsste ich ihn der Polizei beschreiben würde ich sagen: Arabisch aussehend. Ich ging heraus und er zeigte mir fragend sein Handy, auf dem meine Adresse TerroirHonig zu lesen war. Ich bestätigte ihm, dass er hier richtig sei.

Da entstiegen dem Wagen ein jüngerer Mann, dann eine von oben bis unten schwarz gekleidete und verschleierte Frau nebst zwei Kindern. „Bismillah“, sagte ich ihnen; „im Namen Allahs“. Vor vielen Jahren hatte ich diesen Anfang von allem in der Türkei gelernt. Die beiden Männer freuten sich. Woher sie kämen, fragte ich sie. Aus Saudi-Arabien, lautete die Antwort. Die beiden Männer äußerten sich enttäuscht, dass sie keinen Honig kaufen konnten. Um mein Gewissen zu beruhigen, habe ich Ihnen ein paar Bienenwachskerzen geschenkt.

Vor ein paar Wochen hatte ich einen ähnlichen Besuch. Da erschien ebenfalls ein arabisch aussehender jüngerer Mann und seine verschleierte Frau; bei ihr konnte man wirklich nur die Augen sehen. An dem anschließenden Gespräch allerdings beteiligte sie sich lebhaft. Mit einigen Gläsern Honig gingen sie später. Beim Abschied sagten sie mir, dass sie aus Qatar stammten.

Beiden Besuchern versicherte ich, dass ich sehr wohl von der Hochschätzung des Honigs im Koran weiß. Heißt es doch in einer Sure: „Und dein Herr hat der Biene eingegeben: ‚Baue dir Häuser in den Bergen und in den Bäumen und in dem, was sie errichten. … Aus ihren Leibern kommt ein Trank, mannigfach an Farbe. Darin liegt ein Heilmittel für die Menschen. Wahrlich, hierin ist ein Zeichen für Leute, die nachdenken.” 

In einer einschlägigen Islamseite im Internet fand ich später eine weitere Notiz: »Dazu lesen wir in Sahih Bukhari, dass der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: ‚Honig ist ein Heilmittel für jede Krankheit und der Qur´an ist ein Heilmittel alle Krankheiten des Geistes, daher empfehle ich euch, beide Heilmittel, den Qur´an und den Honig.”

Wer wollte dem Propheten widersprechen? Nur die ignoranten Veganer, kam es in meinem Inneren wie aus der Pistole geschossen. Womit die sich einmal mehr als Ungläubige selbst zu erkennen gäben. Aber gehöre ich, wenn auch Honig essender Christ, in den Augen meiner muslemischen Besucher nicht auch zu den Ungläubigen? Fragen konnte ich sie nicht mehr, hoffe aber, dass sie mir aufgrund der gemeinsamen Liebe zu Bienen und Honig mildernde Umstände zubilligen würden.