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7.12.17 Honigtag

Heute, so will es der Kalender, sollen wir den Tag des Honigs begehen. Was wir ausgesprochen gern tun.

Unser Kalender explodiert nahezu von allen möglichen Gedenktagen. Da gibt es den „Tag des Kusses“ (6. Juli), den „Tag des Baumes“ am 27. Juli und den „Tag des Lehrers“ am 8.Mai, der gleichzeitig als „Tag der Befreiung“ an das Kriegsende 1945 erinnert. Der „Tag des Honigs“ unterscheidet sich von all den anderen „Tagen“, weil er seit alters an den Heiligen Ambrosius (geb, 339 Trier gest. 397 Mailand) erinnert. Genauer an den Tag seiner Bischofsweihe 397. Ambrosius gilt der Heilige der Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker, auch der Bienen, Haustiere und des Lernens. Zu seinen Attributen zählen Bienenkorb, Buch und Geißel.

Nun kann man überlegen, wie der Mann für den Honig zuständig wurde. Vielleicht, weil sein Name an „Nektar und Ambrosia“ der antiken Götternahrung denken läßt, oder weil die Predigten des Kirchenvaters als „honigsüß“ galten? Doch weitaus schöner erklärt den Zusammenhang eine Legende aus seinen Kindertagen. Da habe sich, so die Überlieferung, ein Bienenschwarm auf seinem Gesicht niedergelassen. Die Bienen seien in den Mund des Kindes gekrochen und hätten es mit Honig genährt. Dies wurde als Zeichen Gottes und ein Hinweis auf eine große Zukunft des Kindes gedeutet.

Bienen werden wegen ihres wertvollen Honigs und wegen des noch wertvolleren Wachses, des über Jahrhunderte einzigen Materials für die Kerzenherstellung, sogar in einem liturgischen Gesang geehrt. So geltem sie als Christussymbol wie als Symbol der geweihten Jungfrauen und des Fleißes. Auch das wollen wir uns merken.

Nun wissen wir es und wollen es auch nie wieder vergessen: Der 7. Dezember ist wegen des Gedenktags des Heiligen Ambrosius der Tag des Honigs. Uns, obwohl protestantisch und im Abstand zum katholischen Heiligenkalender sozialisiert, gefällt das. Schon wegen der schönen Geschichten. Die es bei den anderen, christus- und heiligenlosen Tagen (s.o.) nicht gibt.

Nachtragen möchten wir noch: Das uns durch Bachs Kantaten und Orgelvorspiele vertraute Adventslied Martin Luthers „Nun komm, der Heiden Heiland“ geht zurück auf den altkirchlichen Hymnus Veni redemptor gentium des Honig-Heiligen Ambrosius von Mailand.