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Sie kennen Sputnik Deutschland nicht? Da haben Sie wirklich nichts versäumt. Das Nachrichtenportal bringt so dramatische Meldungen wie „Der Euro hat Krebs im Endstadium“, was schon rein sprachlich knirschend auf einer Untiefe aufsetzt.

Im neuesten Fall bemerkte auch Google News nichts, denn dort fand ich den Hinweis. Spuntniknews bringt unter dem 28.10 ein Video vom Kampf auf Leben und Tod zwischen einer Wespe und einer Biene. Da versuchen sich die Spuntnikleute im Bildzeitungsstil ohne Angst sich lächerlich zu machen: „Tierischer Todeskampf: Netzwelt schockiert über grausamen Mord an Biene“. Und weiter: „Im Netz explodierten wahrlich verschiedene Portale wegen der Kommentare von Internetnutzern zu dem Video“.

Doch der Schnipsel ist uralt. Er stammt vom 4.11.2013. Schaut man sich bei Youtube, nachdem man ihn dort gefunden hat, ein wenig um bemerkt man, dass vergleichbare Videos ein beliebtes Motiv nutzen. Wahrscheinlich, weil es sich so einfach aufnehmen läßt. Entsetzen bei der Netzgemeinde? Iwo. Schauen Sie mal hier, da bekommt man etwas vom Amüsement der Aufahmenden mit.

Um die Dinge geradezurücken sei daran erinnert, dass Bienen alles andere als friedliche sind. Doch von Mord unter Tieren zu reden ist abwegig. Menschen, aber eben nicht Tiere, sind zur Heimtücke, dem entscheidenden Mordmerkmal, fähig. Erinnert sei nur an die jährlich stattfindende „Drohnenschlacht.“ Imker kennen die und können das Phänomen in jedem August beobachten. Hier eine Aufnahme, die wegen des zwischen Hilflosigkeit, Entsetzen und Sarkasmus schwankenden Kommentars zu sehen lohnt.

Überall, auf allen Ebenen und in allen Zusammenhängen wird im Tierreich um’s Überleben gekämpft. Gnadenlos. Wobei es sich verbietet, diesen menschlichen Begriff auf die Tierwelt zuübertragen. Da installieren viele Gartenbesitzer sog. Insektenhotels. Ob sie wohl wissen, das sich darin tut? Wie z.B. Schlupfwesepen ihrer Brut Nahrung verschaffen? Die “morden” nicht, sind auch nicht grausam, sondern folgen nur dem Gesetz der Evolution: Reproduktion first.