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16.8.17 Fipronil

Diese Eier sind garantiert frei von Fipronil. Das weiß ich, weil sie von meinen eigenen Tieren gelegt wurden. Doch ob es deshalb auch „glückliche Hühner“ sind? Das bezweifele ich momentan. Doch davon später.

Nun wissen wir es: Fipronil, mit dem die europaweit verseuchten Eier kontaminiert sind, stammt aus Rumänien. Da melden sich automatisch die gesammelten Vorurteile: Man hätte es sich ja eigentlich denken können, den korrupten Südosteuropäern ist alles zuzutrauen.

Doch Stück für Stück kommt die Wahrheit über Fipronil ans Licht. Der größte Produzent des Giftes ist die BASF aus Ludwigshafen. Die hatte einmal das Patent von einem französischen Konzern gekauft. Doch das ist seit einiger Zeit ausgelaufen. Nun kann jeder chemische Betrieb Fibronil nachahmen.

Der Ludwigshafener Chemieriesen hat sein Interesse an dem Gift zwischenzeitlich verloren. Das war einmal anders, weil man es als Insektizid an die Landwirtschaft verkauft hatte. Wegen seiner Bienengefährlichkeit hatte die EU den Gebrauch eingeschränkt. Nun darf es nur noch für die Bekämpfung von Insekten bei Pflanzen eingesetzt werden, die vor dem Blühen geerntet werden. Wie zum Beispiel Rosenkohl. Mehr finden Sie hier

Was wir alle nicht wissen: Wieviel Tonnen Fipronil hat die BASF überhaupt produziert und verkauft? Wie wirkt sich das Gift auf die Umwelt aus – DDT läßt grüßen? Mit welchen Folgen ist bei dem auf Pflanzen gespritzte Fipronil für die menschliche Gesundheit zu rechnen? Wieviel Fipronil-Rosenkohl, um bei dem Beispiel zu bleiben, darf man eigentlich mit gutem Gewissen essen? Gibt es Grenzwerte? Ob sich alle Landwirte strikt an die EU Vorgaben halten oder ob sie nicht doch, weil das preiswerte Zeug nun einmal in mehr oder weniger großen Restmengen noch da ist und kein Huhn oder Hahn (!) danach kräht, in der Gegend herumspritzen? Findet eine Kontrolle statt, die diesen Namen verdient?

Das alles wissen wir nicht und werden es wohl auch nie erfahren. Doch zurück zu meinen Hühnern. Die leiden momentan unter einer hohen Belastung durch Milben. Und ich, ihr Besitzer, mit ihnen. Wenn ich auch nur kurz ihren Stall betreten habe, juckt es überall unerträglich. Was müssen die Tiere leiden! Die üblichen Spritzmittel haben sich als unwirksam erwiesen.

Was also tun? Als Imker verfüge ich über gewisse Erfahrungen und das Equipment in der Bekämpfung der Varroa-Milbe. Also bepinsele ich jeden Morgen die Unterseite der Stangen, auf denen die Hühner sitzen, mit Ameisensäure. Von einem nennenswerten Erfolg im Kampf gegen die rote Vogelmilbe kann ich nicht allerdings berichten.